Grüne fordern ein schlichtes Sportbad für Pulheim / das Freibad soll bleiben wie es ist

Freibad Stommeln
Foto: Stadt Pulheim

Pulheim, 20. Mai 2010. Zum Neubau des Hallenbads, über den der Stadtrat Anfang Juni endgültig entscheidet, hat sich die Partei Bündnis90/Die Grünen nun eindeutig positioniert: „Wir möchten ein einfaches Hallenbad, das Schulen, Vereinen und Privatleuten ausreichende Sport- und Freizeitmöglichkeiten bietet.“, sagt Klaus Groth. Der Vorsitzende des Grünen-Stadtverbands betont: „Das Freibad in Stommeln soll unbedingt in seiner heutigen Form voll und ganz erhalten bleiben.“ Erste Wahl für den Standort des Hallenbades ist sicherlich Pulheim, zweite Wahl wäre für die Partei, die sich gestern Abend ausgiebig beraten hat, der Bau des neuen Hallenbads neben dem Freibad. „Falls das hilft, die Kosten zu senken, sind wir damit einverstanden.“ Allerdings seien viele Zahlen, vorgelegt von der Planungsfirma WSP CBP und der Con.Pro Kommunalberatung, zweifelhaft oder nicht nachvollziehbar. Die Grünen haben deshalb einen ganzen Katalog von Detailfragen zu den Plänen gestellt, in denen die von ihnen präferierte Lösung „Sportbad“ heißt. „In der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am kommenden Dienstag, den 24. Mai, erwarten wir Klärung“, sagt Groth.

Für ihn und seine Parteikollegen ist das so genannte „Cabrio-Bad“, das vor allem die CDU in Stommeln bauen lassen will, definitiv keine Option. Groth: „Die Variante, das bestehende Bad mit einem Dach zu versehen, das man im Sommer öffnen kann, würde von diesem sehr beliebten und stark genutzten Freibad kaum etwas übrig lassen“. Nach den Plänen bliebe gerade mal das Springerbecken als Freibad erhalten; Schwimmer- und Nichtschwimmerbecken gäbe es nur mit Schiebedach. „Das würde nicht dem Erhalt des Freibads dienen – den sich viele Pulheimer dringend wünschen. Auch könnte ein solches Misch-Bad niemals mit großen Hallen- und Spaßbädern aus dem Umland konkurrieren. Das einzige Freibad der Kommune sei ein „starker und höchst attraktiver Standortvorteil“, mahnt Groth. Ein Cabrio-Bad würde den zunichte machen.

Das von den Grünen geforderte schlichte Sportbad, das im Zentralort oder neben dem Freibad stehen sollte, gehört wie das Cabrio-Bad zu insgesamt fünf Varianten, die am 7. Juni im Rat zur Auswahl stehen. Schon seit zwei Jahren diskutieren Kommunalpolitiker über Pläne für das neue Hallenbad. Die Vorgabe: Höchstens 9,6 Millionen Euro Baukosten (netto) und jährliche Zuschüsse von 1,2 Millionen dürfen Bau und gleichzeitige Sanierung des Stommelner Freibads kosten. Das Problem: „Alle Varianten sind zu teuer“, sagt Groth, „der Rat dürfte also streng genommen gar nicht entscheiden.“ Doch die Zeit drängt, das alte Hallenbad ist marode. „Es gibt viele Ansätze, Mehrkosten durch den Bau des Sportbads bei zusätzlichem Erhalt des Freibads zu kompensieren“, sagt Groth. Sparen könne die Stadt beim Energieverbrauch, beim jährlich bis zu 800.000 Euro teuren Köster-Saal oder Prestigeprojekten wie dem Ausbau des Nordparks und der Bewerbung um eine Landesgartenschau. „Das Hallenbad und das Freibad gehören zur Grundversorgung für die Pulheimer“, betont Groth. „Es wäre für unsere Kommune ein echtes Armutszeugnis, wenn wir nicht beides nebeneinander hinbekämen.“

Kontakt für Rückfragen:
Thomas Roth, Tel.: 02238-15687