Klimabilanz verbessern – Schottergärten entsiegeln August 26, 2021 Die Grünen haben für den nächsten Planungsausschuss beantragt, die Entsiegelung der mit Kies und Schotter bedeckten Garten- und Gewerbegebietsflächen mit einem noch festzulegenden Betrag pro Quadratmeter zu fördern. So soll ein Anreiz für Anwohner*innen geschaffen werden, dem Trend zu den „Gärten des Grauens“ entgegenzuwirken und damit die Klimabilanz für Pulheim zu verbessern. Gleichzeitig soll eine Festsetzung in zukünftigen Bebauungsplänen getroffen werden, die eine Errichtung von versiegelten Gartenflächen nicht mehr vorsieht. „In Zeiten abnehmender Insektenbestände, verödeter Gärten und klimawandelbedingter Probleme wie Überhitzung und Kanalnetzüberlastung bietet sich hier der Stadt Pulheim eine gute Gelegenheit, positive Effekte zu erzielen und eine Vorreiterrolle im Rhein-Erft-Kreis hinsichtlich von Nachhaltigkeit einzunehmen“, so der planungspolitische Sprecher der Fraktion, Klaus Groth. Groth hob die zahlreichen Vorteile einer Entsiegelung bestehender Flächen und der Verhinderung weiterer Versiegelungen hervor. So bieten begrünte Gärten einen wichtigen Lebensraum für zahlreiche Insekten und Vögel und dienen gleichzeitig als deren Nahrungsquelle. Sie verbessern das Mikroklima, indem sie Feuchtigkeit verdunsten und die Umgebung abkühlen. Dichtes Blattwerk von Bäumen und Sträuchern im Vorgarten filtert Staub aus der Luft, Pflanzen binden CO2. Darüber hinaus bietet ein naturnaher Garten im jahreszeitlichen Wechsel eine Vielfalt von verschiedenen Pflanzen und Früchten. Die Umweltbilanz von Schottergärten ist dagegen durchweg negativ. Sie schädigen den Boden, indem durch die Verkiesung der Boden trocken und strukturlos wird. So kann bei Starkregen das Wasser nicht abfließen, sondern läuft in Keller oder auf die Straße und anschließend ungefiltert ins Grundwasser. Im Sommer entwickeln sich aufgrund des spärlichen Bewuchses hohe Temperaturen, die abends wieder in die Umgebung abgestrahlt werden. Die Errichtung eines Schottergartens ist mit einem hohen Energieaufwand bei der Herstellung und Heranschaffung der Materialien sowie bei der späteren Reinigung mit Hochdruckreinigern und Laubbläsern verbunden. Zahlreiche Städte und Kommunen, auch in NRW, haben bereits in ihren Bebauungsplänen dafür gesorgt, dass in Neubaugebieten Schottergärten untersagt sind.
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