Mitdenken reicht nicht – Grüne fordern geschlechtergerechte Sprache

Die Pulheimer Verwaltung soll zukünftig Männer und Frauen auch in schriftlichen Verlautbarungen sprachlich gleich behandeln. In einem Antrag für die nächste Ratssitzung am 7. Mai fordern die Grünen, dass zukünftig in allen Protokollen, Vorlagen und sonstigen Schriftstücken entweder geschlechterneutral (Ratsmitglieder) oder geschlechtergerecht (Politiker*Innen) formuliert wird.

Besonderheit bei der Benutzung geschlechtergerechter Sprache ist hier das sogenannte „Gender-Sternchen“, das nicht nur zwischen „männlich“ und weiblich“ unterscheidet, sondern auch jene Personen mitnimmt, die sich nicht in der bipolaren Geschlechteraufteilung unserer Gesellschaft wieder finden.

Ratsmitglied Moritz Jungeblodt: „Wissenschaftliche Studien haben erwiesen, dass die ausschließliche Verwendung der männlichen Form Frauen diskriminiert, weil sie nicht aktiv angesprochen, sondern sozusagen nur mitgedacht werden.“ Auch Sprache, so Jungeblodt, könne Ungerechtigkeiten und klischeehafte Rollenbilder zementieren. Deshalb sei es wichtig, mit geschlechtergerechten Begriffen zu beginnen, wenn sich in den Köpfen etwas ändern solle.

Auch das Landesgleichstellungsgesetz verweist in § 4 auf die Notwendigkeit der sprachlichen Gleichstellung von Frauen und Männern: „Gesetze und andere Rechtsvorschriften soll sprachlich der Gleichstellung von Frauen und Männern Rechnung tragen. Im dienstlichen Schriftverkehr ist auf die sprachliche Gleichbehandlung von Frauen und Männern zu achten. In Vordrucken sind geschlechtsneutrale Personenbezeichnungen zu verwenden. Sofern diese nicht gefunden werden können, sind die weibliche und die männliche Sprachform zu verwenden.“

Kontakt: Moritz Jungeblodt, Mobil 01578 9098017, mjungeblodt@gruene-pulheim.de

Den Antrag im Wortlaut finden Sie hier:

Antrag 2013 Geschlechtergerechte Sprache