Pulheim auf dem Weg zu zeitgemäßem Emergiemanagement?

Am 19. Mai tagte der Ausschuss für Liegenschaften und Hochbau (kurz LHA). Auf Antrag der Grünen wurde hier eine Expertin von NRW.Energy4Climate, der neuen Landesagentur für Energietechnik und Klimschutz des Landes NRW zwecks Vorstellung des Energiemanagementsystems Kom.EMS eingeladen. 

Die Expertin legte überzeugend dar, welch großes finanzielles Einsparpotenzial sich für die Stadt bietet und welch positiven Effekte modernes Management auch für die Klimaziele der Stadt hätte. In der aktuellen globalen Energie- und Klimakrise ist dieses Thema wichtiger denn je.

So wurden dann auch zwei weitere Anträge der Grünen zu dem Thema positiv beschieden: 

1) Ein so genanntes „Self Assessment“ (fragebogenbasierte Selbsteinschätzung) für die Stadt wird durchgeführt, um zu erkunden wie die Stadt organisatorisch und personell beim Energiemanagement aufgestellt ist.
2) Die Verwaltung wird beauftragt, sich mit den Fördermöglichkeiten des Landes zu beschäftigen. Denn sowohl Beraterleistungen und zusätzliches Personal als auch die Nutzung einer Softwareplattform könnten – wenn rechtzeitig beantragt – größtenteils über Fördermittel finanziert werden. 

Die möglichen Einsparungen durch modernes Energiemanagement belaufen sich für Pulheim laut der Expertin auf einen hohen sechsstelligen Betrag. Die finale Einführung des Systems wird auf einem kommenden Ausschuss auf der Tagesordnung des LHA stehen.

Auf die Frage aus dem Plenum „warum die Stadt nicht schon längst in diesem Feld aktiv geworden ist wurde auf erste Schritte verwiesen, die um 2010 eingeleitet worden waren, aufgrund der  desolaten Personalsituation der Stadt Pulheim aber nicht weiter verfolgt werden konnten. Die entsprechenden Stellen sind teils seit Jahren unbesetzt. Während die Expertin der Landesagentur Verbrauchskurven aus anderen Städten zeigte, die schon im Jahr 2000 mit dem Energiesparen begonnen hatten, und dabei seit über 20 Jahren, jährlich  deutliche Einsparungen erzielen konnten, hat Pulheim erst um 2010 seine energetische Gebäudesituation in einem Klimaschutzteilkonzept systematisch untersucht und Gegenmaßnahmen beschlossen. Eine Auswertung der Wärmeverbräuche von Schulen, Kitas und anderen städtischen Gebäuden über die letzten ca. 10 Jahre zeigt aber für Pulheim eine mindestens gleichbleibende und bei vielen Gebäuden sogar eine aufsteigende Tendenz. Die guten Vorsätze wurden offenbar nicht gut umgesetzt. Auch dies werden die Grünen weiterhin zum Gegenstand der Diskussionen im LHA machen. Wie andere Städte das Problem des fehlenden Personals gelöst haben, kommentierte die Expertin ebenfalls kurz: „andere Städte haben das Thema zur Priorität #1 erklärt“. Dem haben wir nichts hinzuzufügen.