Danke für nichts! 250.000 kWh Gas für heiße Luft

Der Klimarat des Geschwister-Scholl-Gymnasiums (GSG) leistet tolle Arbeit und bittet nun um Hilfe durch die Politischen Fraktionen im Rat der Stadt Pulheim. Tatsächlich braucht aber anscheinend das Immobilien-Management der Stadtverwaltung Hilfe. Dazu später mehr…

Der Klimarat des GSG richtete sich mit einem Bericht seiner Arbeit im Zusammenhang mit der Analyse der Energie-Effizienz an die Politik und die Stadtverwaltung. Wir lesen diesen Brief als Hilferuf bzw. Brandbrief, denn er deckt einen eklatanten Missstand auf.

Was bisher geschah: In der Sitzung des Ausschusses für Liegenschaften und Hochbau (LHA) am 23.06.2022 hatte die Verwaltung auf dringende Anregung der Fraktion von B’90/Die Grünen auch im städtischen Newsletter angekündigt, die Warmwasserbereitung des Schulzentrums Mitte in Pulheim auszusetzen. Wir erinnern uns „… Energiekrise… Gasnotstand …“ Pulheim wollte an dieser Stelle seinen Beitrag zum kurzfristig dringend angezeigten solidarischen Energie sparen leisten. Die Grünen lobten seiner Zeit öffentlich mit Pressemitteilung vom 05.07.2022 die Verwaltung für ihr kurzfristiges und beherztes Handeln.

Nun muss es leider eher heißen: Danke für Nichts! Anders als mitgeteilt, wurden die Heizkessel im GSG nicht runtergefahren. Stattdessen wurden von Frühjahr bis Herbst 2022, in den Wochen, in denen keine Notwendigkeit zum Heizen bestand, fast 250.000 kWh Gas für (fast) nichts durch den Schornstein geblasen. Das entspricht dem Jahresverbrauch von über zehn mittelmäßig gedämmten Einfamilienhäusern. Ob dies auf ein Versehen, persönliches Versagen Einzelner oder auf den so oft angesprochenen Personalmangel im Immobilien-Management zurückzuführen ist, wird verwaltungsintern zu klären sein.

Klaus Groth, der Sprecher der Grünen im LHA sagt dazu nur kurz und knapp: „Das ist peinlich und schwer zu ertragen und kostet die Bürgerinnen und Bürger viel Geld. Von dem Schaden für die Umwelt will ich hier noch gar nicht reden. Wir sind sehr enttäuscht!“