Danke für nichts! 250.000 kWh Gas für heiße Luft

Der Klimarat des Geschwister-Scholl-Gymnasiums (GSG) hatte es zuerst entdeckt: Am Schulzentrum Pulheim wurden im vergangenen Sommer 250.000 kWh Gas verbraucht, brauchte und nur wenig kostete schon bei den damaligen Gaspreisen ca. 10.000 Euro. Dabei hatte die Verwaltung noch am 23.06.2022 im Ausschuss für Liegenschaften und Hochbau (LHA) auf dringende Anregung der Pulheimer Grünen großspurig angekündigt, die Warmwasserbereitung aller Schulen auszusetzen.

Wir erinnern uns an „…Energiekrise…Gas Notstand…“–Pulheim wollte an dieser Stelle seinen Beitrag zum kurzfristig dringend angezeigten solidarischen Energiesparen leisten. Die Grünen lobten seiner Zeit öffentlich die Verwaltung für ihr kurzfristiges und beherztes Handeln. Nun muss es leider heißen: Danke für nichts! Anders als mitgeteilt, wurden die Heizkessel im GSG nicht runtergefahren. Stattdessen wurden von Frühjahr bis Herbst 2022 fast 250.000 kWh Gas für (fast) nichts durch den Schornstein geblasen. Das entspricht dem Jahresverbrauch von über zehn mittelmäßig gedämmten Einfamilienhäusern.

Ob dies auf ein Versehen, persönliches Versagen Einzelner oder auf den so oft angesprochenen Personalmangel im Immobilien-Management zurückzuführen ist, konnte die Verwaltung bis heute, also ein halbes Jahr nach den Vorkommnissen, nicht klären. Klaus Groth, der Sprecher der Grünen im LHA, sagt dazu nur kurz und knapp: „Das ist peinlich und schwer zu ertragen und kostet die Bürgerinnen und Bürger viel Geld. Von dem Schaden für die Umwelt will ich hier noch gar nicht reden. Wir sind sehr enttäuscht!“ Wie gesagt: Der Klimarat hatte das Ganze ins Rollen gebracht und wollte auch weiterhin bei der Erfassung der Verbräuche, bei der Auswertung und auch bei der Erarbeitung von Lösungsmöglichkeiten mitarbeiten. Die Grünen schlugen daher im LHA am 23.01.2023 vor, einen Arbeitskreis unter Beteiligung des Klimarats, der Lokalen Agenda, der Verwaltung und der Politik einzusetzen. Doch auch hier wiederum Fehlanzeige. Die Mehrheitsfraktionen von CDU, FDP und WfP lehnten das ab. Abgelehnt wurden auch kurzfristige und einfache, technische Lösungen, um einen ähnlichen Verbrauch in den kommenden Sommern zu verhindern.

Die Kosten für diese Maßnahmen werden auf unter 20.000 Euro geschätzt. Die Kosten fürs Gas lassen sich bei fortge- setztem Nichtstun für 2023 auf ca. 40.000 Euro beziffern. Doch auch hier blockten CDU, FDP und WfP. Der Verwal- tung müsse erst einmal Zeit gegeben werden, um die Grün- de für den überflüssigen Verbrauch zu finden. Doch wenn da wieder so unmöglich gearbeitet wird wie im Sommer 2022, wird einem angst und bange 

Überraschung kurz vor Redaktionsschluss:
Die Verwaltung kündigte für den Liegenschaftsausschuss am 30.03.2023 nun doch an, die Warmwasserbereitung der Mensa auf direkt-elektrischen Betrieb umstellen zu wollen. Ob das eine Mehrheit gefunden hat, stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest.