Kein Personal für CO2-Bilanz

Wir befinden im Jahr 2011 n. Chr. Überall in der Republik hat man mittlerweile begriffen, dass der Ausstoß von Kohlendioxid drastisch gesenkt werden muss, um den bereits begonnenen Klimawandel zu stoppen oder wenigstens zu verlangsamen. Auch die schwarz-gelbe Bundesregierung hat es sich zum Ziel gesetzt, den Kohlendioxidausstoß bis 2020 um 40 Prozent zu senken und entsprechende Gesetze auf den Weg gebracht.

Überall in der Republik? Nein, eine unbeugsame Verwaltung in einer kleinen Stadt im Rhein-Erft-Kreis hört nicht auf, gegen die Zeichen der Zeit Widerstand zu leisten….

Stichwort CO2-Bilanz. Die Grünen hatten nachgefragt, wie es damit bei der Stadt Pulheim aussieht. Ein kostenfreies Internet-Programm der Energieagentur NRW, so die Grünen, könnte Abhilfe schaffen. Es bietet Kommunen die Möglichkeit, eine Bilanzierung ihrer Kohlendioxid-Emissionen durchzuführen. Aus den gewonnenen Zahlen können dann wichtige Maßnahmen für die Zukunft abgeleitet werden. Ein lohnenswerter Vorschlag also, den die Verwaltung dankbar hätte aufgreifen sollen.

Aber weit gefehlt. Getreu dem Motto „Kenne mer nit, bruche mer nit“ lehnten die Verantwortlichen die Anregung mit dem Hinweis auf Personalknappheit ab. Ein Totschlagsargument, mit dem bereits zahlreiche Anfragen und Anregungen der Grünen auf den St. Nimmerleinstag verschoben oder einfach vom Tisch gewischt wurden. Der Hinweis, eine CO2-Bilanz könne im Rahmen eines kommunalen Klimaschutzkonzeptes „abgearbeitet“ werden, lässt nicht wirklich hoffen….

Fehlender Widerstand in Sachen BoAplus, Billigstrom statt Atomstrom-frei, keine verbindlichen CO2-Minderungsziele als Teil eines umfassenden Klimaschutzkonzeptes – die Liste ließe sich durchaus noch verlängern. Wo bleibt die Verantwortung der Stadt für nachfolgende Generationen?