Keine Gentechnik auf städtischen Ackerflächen – Bioanbau stärken

In 2010 steht die Neuverpachtung des gesamten städtischen Ackerlandes an.  Damit besteht die Möglichkeit die Pächterinnen und Pächter der Ackerflächen zu verpflichten auf diesen Flächen generell auf gentechnisch veränderte Organismen zu verzichten. Dies müsste lediglich im Pachtvertrag festgeschrieben werden. Bereits 2006 lehnten CDU und FDP einen Antrag der Grünen Fraktion zu diesem Thema ab.

Daher fordert Uwe Zaar, Ratsmitglied der Grünen: „CDU und FDP müssen endlich einsehen, dass die Gentechnik von den Verbraucherinnen und Verbrauchern nicht akzeptiert wird. Durch die weitestgehend unerforschten Folgerisiken der Gentechnik und der Möglichkeit der stetigen Vermischung mit natürlichen Pflanzen verbietet sich ein Einsatz der Gentechnik auch auf den Feldern Pulheims eigentlich von selbst.“

Durch den Einsatz der Gentechnik kann das Erbgut von Pflanzen oder Tieren auch über Artgrenzen hinweg verändert werden, ohne dass die langfristigen Auswirkungen auf die Natur ausreichend erforscht sind und ohne dass die Möglichkeit bestünde, diese Veränderungen wieder rückgängig machen zu können. Sie haben ein Recht darauf, auch weiterhin unbelastete Produkte kaufen zu können. Gerade Das Risiko für Verunreinigungen durch natürliche Befruchtung (Wind/Insekten) über Feldgrenzen hinweg ist hoch und die „Koexistenz“ von gentechnikfreier und Gentechnik-anwendender Landwirtschaft ist besonders schwer zu organisieren.

Zur Förderung der ökologischen Landwirtschaft sollen Bio-Landwirtinnen und Landwirte bei der Verpachtung bevorzugt behandelt werden. Die Grünen hatten als Ziel ausgegeben den Anbau von Bio-Produkten in Pulheim auf insgesamt 20% der gesamten Ackerflächen zu etablieren. Die so genannten „bürgerlichen“ Parteien sahen bisher jedoch keinerlei Notwendigkeit in diesem Bereich tätig zu werden.

Die Möglichkeit, ökologische Lebensmittel direkt aus der Region beziehen zu können, ist für die Verbraucherinnen und Verbraucher besonders attraktiv, weil sie sich selbst besser informieren können und weil sie mit dem Kauf ökologisch hergestellter Produkte direkt zu einem guten Zustand ihrer unmittelbaren Umwelt beitragen können. Produkte des ökologischen Landbaus sind qualitativ hochwertig und ermöglichen eine hohe Wertschöpfung. Der ökologische Landbau ist besonders arbeitsintensiv, wirkt als Beschäftigungsmotor und ermöglicht den Landwirtinnen und Landwirten ein angemessenes Einkommen.

Des Weiteren möchten die Grünen die Verwaltung damit beauftragen, einen Kriterienkatalog für die Verpachtung der sich im städtischen Eigentum befindlichen Ackerflächen zu erstellen. Ziel dieses Kriterienkatalogs ist es – auch für neue Interessenten – die Verpachtungskriterien transparenter zu gestalten. Die zwei genannten Forderungen gegen Gentechnik und für ökologische Landwirtschaft sollen zwei Kernelemente dieses Kataloges darstellen.