In der Sitzung des Ausschusses für Liegenschaften und Hochbau am 11. April 2025 brachte die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen Pulheim zwei konkrete Vorschläge zur nachhaltigen und sozialen Entwicklung des neuen Gewerbegebiets „Pulheim Südwest“ (BP 99) ein. Beide Anträge wurden von der Ausschussmehrheit leider abgelehnt.
„Wir wollten klare Standards für erneuerbare Wärme und soziale Infrastruktur setzen. Dass die Mehrheit diese Chance nicht genutzt hat, ist enttäuschend“, kommentiert Klaus Groth, Ratsmitglied und Mitglied im Ausschuss, die Entscheidung.
Die Grünen hatten gefordert:
- Verbindliche Einhaltung des Gebäudeenergiegesetzes (GEG):
Trotz der Tatsache, dass das GEG seit Anfang 2024 vorschreibt, dass neue Heizsysteme in Neubauten mindestens 65 % erneuerbare Energie nutzen müssen, wurde der Antrag, diese Vorgabe verbindlich in die Vermarktungsunterlagen für die städtischen Grundstücke aufzunehmen, abgelehnt. Dabei hätte Pulheim hier frühzeitig und vorausschauend handeln können – zum Vorteil künftiger Unternehmen, die so mit klaren Rahmenbedingungen hätten planen können. - Fläche für soziale Infrastruktur sichern:
Auch der Vorschlag, eine geeignete Fläche im städtischen Eigentum zu belassen – beispielsweise für einen späteren Betriebskindergarten oder eine vergleichbare soziale Einrichtung – fand keine Mehrheit. Und das, obwohl in der eigenen Kriterienliste der Stadt die Förderung von Kindertagesstätten und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ausdrücklich als Ziel genannt werden.
„Statt echte Perspektiven zu schaffen, wird auf Zeit gespielt“, so Groth weiter. „Dabei sind erneuerbare Wärmeversorgung und soziale Infrastruktur keine Randthemen, sondern zentrale Standortfaktoren.“
Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen wird sich weiterhin für eine zukunftsfähige, klimafreundliche und familiengerechte Entwicklung des neuen Gewerbegebiets einsetzen – für ein Pulheim, das nicht nur wirtschaftlich denkt, sondern auch ökologisch und sozial.