Reaktion statt Aktion

Die Utopie einer nachhaltigen Entwicklung der Pulheimer Bildungslandschaft

Die Schulen platzen aus allen Nähten.

Probleme der Pulheimer Bildungslandschaft

Die Probleme der Pulheimer Bildungslandschaft sind vielschichtig und resultieren aus einer Schulentwicklungsplanung, die bisher immer nur darauf abzielte, auf bereits sich anbahnende oder bestehende Probleme zu reagieren, anstatt vorausschauend und nachhaltig im Vorhinein zu agieren. Durch das Auslaufen der Pulheimer Hauptschule und der Realschule in Brauweiler ist ein weitreichender Mangel an Schulplätzen entstanden, der durch die sich im Aufbau befindende Gesamtschule in Brauweiler nicht gänzlich aufgefangen werden kann. Besonders spürbar wird der Mangel an Schulplätzen in der Sekundarstufe I, wenn Schüler*innen etwa von einem der Gymnasien abgeschult werden, dann aber im Anschluss keinen Schulplatz mehr im Pulheimer Stadtgebiet an der Pulheimer Realschule oder Gesamtschule bekommen können und letztlich auf eine Schule in Köln ausweichen müssen.

Schaffung von weiteren Schulplätzen und Räumlichkeiten stagniert Die Schulentwicklungsplanung für die Sekundarstufe I, die eigentlich dazu dienen soll, fehlende Schulplätze frühzeitig zu prognostizieren, muss aktuell aufgrund einer fehlerhaften Berechnungsgrundlage überarbeitet werden. Fest steht aber jetzt schon, dass es in naher Zukunft fehlende Schulplätze im Sek I Bereich geben wird. Diese Annahme hatte auch die Verwaltung bereits dazu veranlasst, eine Ausschreibung zu veröffentlichen, um Modulbauten als Interimslösung, insbesondere an der Realschule, bereitstellen zu können und somit die Raum- und Schulplatzkapazitäten zu erweitern. Die Aufstellung der Modulbauten sollte im Sommer dieses Jahres erfolgen, sodass diese zu Beginn des neuen Schuljahres 2021/2022 genutzt werden hätten können.

Leider gab es kein einziges Angebot seitens einer Baufirma, um die angeforderten Modulbauten zu errichten, sodass die Pulheimer Stadtverwaltung nun ein freihändiges Vergabeverfahren anstrebt. Die allgemeine Schulplatzsituation an den weiterführenden Schulen entspannt sich nur insofern etwas, als dass die aktuellen Anmeldezahlen suggerieren, dass insbesondere an der Marion-Dönhoff-Realschule kein weiterer fünfter Zug im kommenden Schuljahr erforderlich sein wird. Insofern liegt kein akuter Handlungsbedarf vor, allerdings nur aufgrund des Umstandes, dass die Schulplätze, insbesondere an der Marion-Dönhoff-Realschule, zunächst ausreichend zu sein scheinen. Dennoch bleibt weiterhin ein Problem bestehen: Um die Durchlässigkeit der Schulsysteme zu gewährleisten, müssen gerade in den mittleren Jahrgangsstufen mehr Schulplätze zur Verfügung stehen, als es die Anmeldesituation für die fünften Klassen hergibt. Das ist aktuell nicht der Fall und letztlich sind es dann die Schüler*innen, die einerseits ohnehin schon mit einem Schulwechsel zurechtkommen müssen und dann aber womöglich noch ins benachbarte Köln pendeln sollen.