Weiter mit Atomstrom?

Pulheim, 29. September 2011. Hat Pulheim endgültig die Energiewende verpasst? Die Grünen sind entsetzt über die Entscheidung des Rates, auch zukünftig in Sachen Strombezug vor allem auf billig zu setzen. Das günstigste Angebot erhält den Zuschlag – in der Regel ein Strommix inklusive Atomstrom-Anteil. Ein Antrag der Grünen, wenigstens auf diesen Anteil zu verzichten, war vor kurzem abgelehnt worden.

„Dies ist ein gewaltiger Schritt zurück in fossile Unzeiten“, so Fraktionssprecher Thomas Roth. Er betonte die Verantwortung der Stadt für den Klimaschutz und forderte erneut ein baldiges umfassendes Klimaschutzkonzept, das auch verbindliche CO2-Minderungsziele festschreibt. „Damit kann nicht abgewartet werden, bis der Gesetzentwurf der Landesregierung in trockenen Tüchern ist,“ machte Roth deutlich. Genauso wenig passe diese Entscheidung zur bereits beschlossenen Umsetzung von Energiesparmaßnahmen an städtischen Gebäuden.

Der Rat hatte in seiner gestrigen Sitzung die zukünftigen Ausschreibungskriterien für den Strombezug festgelegt. Kein gesonderter Bezug von Ökostrom, das billigste Angebot erhält den Zuschlag – die nach Ansicht der Grünen schlechteste Lösung wurde mit den Stimmen der bürgerlichen Mehrheit beschlossen.

Besonders verheerend ist für die Grünen die Unumstößlichkeit der getroffenen Entscheidung zum Strombezug. Mit ihrem JA hat die Ratsmehrheit auch den Beschlussvorschlag der Verwaltung unterschrieben, der da lautete: „Die hiermit beschlossenen Wertungskriterien gelten grundsätzlich für alle zukünftigen Stromausschreibungen der Stadt Pulheim.“

 Kontakt: Thomas Roth, Tel.: 02238-15687, Klaus Groth, Tel.: 02238-15324.