„Wir müssen die stadtweite Klimapolitik weiter verstärken“

Weltweit nehmen die durch die Erderwärmung verursachten Klimaereignisse immer dramatischere Formen an. Die jüngsten Überschwemmungen in Venedig – die schlimmsten seit 150 Jahren – liefern einen weiteren Beweis dafür, wie notwendig eine drastische Veränderung des menschlichen Handelns ist, um die verheerenden Folgen des Klimawandels noch möglichst weit abwenden zu können.

Die Pulheimer Grünen sehen sich hier in der Pflicht zu handeln. Gemeinsam mit dem Koalitionspartner fordern sie im „Pulheimer Appell zum Klimawandel“ die Stadt Pulheim auf, „im Sinne des weltweiten Climate Emergency einen dringenden Handlungsbedarf auch auf lokaler Ebene anzuerkennen.“

Die Grünen bekennen sie sich zu verstärkten und konsequenten Anstrengungen im Sinne einer klimaeffizienten Politik. Die im Integrierten Klimaschutzkonzept erfassten 34 wichtigsten Maßnahmen müssen mit hoher Dringlichkeit und Priorität in allen Handlungsfeldern umgesetzt werden. Die Stadtverwaltung muss bei allen klimarelevanten Entscheidungen prüfen, ob sie sich positiv auf das Klima auswirken und entsprechende Maßnahmen bevorzugt behandeln. Durch eine regelmäßige Berichterstattung soll sichergestellt werden, dass die anvisierten CO2-Reduktionsziele erreicht und, soweit möglich, sogar übertroffen werden können.

Die Grünen betonen jedoch, dass dies noch zu wenig ist. „Ein weiteres Ziel muss es sein, die Treibhausgas-Bilanz der Stadtverwaltung, der stadteigenen Immobilien sowie der Gesellschaften mit Pulheimer Beteiligung (z.B. Stadtwerke) bis zum Jahr 2030 weitestmöglich, vorzugsweise gegen null, zu senken“, so der grüne Ratsherr und Vorsitzende des Umweltausschusses, Dr. Axel Nawrath. Bis zum Jahr 2050 soll entsprechend dem Pariser Abkommen auch in ganz Pulheim Klimaneutralität erreicht werden.

Die Grünen erkennen ausdrücklich an, dass bereits eine Vielzahl von Maßnahmen, etwa zur energetischen Sanierung von Gebäuden, angestoßen wurde. Im aktuellen Haushalt sind weitere umfangreiche Mittel eingestellt, um u.a. die Begrünung von Dächern und Hauswänden zu fördern.

„Letztendlich wird eine weitere umfangreiche Verminderung von Treibhausgas-Emissionen nur gelingen, wenn alle beteiligten Fachämter mit Politik und Verwaltungsleitung eng kooperieren“, so Nawrath weiter.

Die Grünen appellieren in diesem Zusammenhang auch an die Pulheimer Bürgerinnen und Bürger, ihre persönlichen Beiträge zum Klimaschutz zu verstärken. Da der städtische Individualverkehr für einen großen Teil der CO2-Emissionen verantwortlich ist, soll das noch im Aufbau befindliche Mobilitätskonzept hier entscheidende Weichen stellen. Stärkung des Radverkehrs, Verbesserung des ÖPNV, Carsharing sowie intelligente und moderne Mobilitätssysteme (Stichtwort: Mobilstationen) sind wichtige Mittel, um den Autoverkehr zu entlasten und nachhaltig umzulenken.

„Wir müssen nicht nur Ziele formulieren, wir müssen sie auch umsetzen“, so hat es die mit überwältigender Mehrheit im Amt bestätigte Co-Vorsitzende der Grünen, Annalena Baerbock, am Wochenende in Bielefeld bekräftigt. Die Pulheimer Grünen sind überzeugt, dass dies im Zusammenspiel aller verantwortlichen Kräfte auch in Pulheim gelingen kann.